Frage: Verdammt die Bibel Genealogie?

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Frage: Verdammt die Bibel Genealogie?

Kritiker behaupten, die Bibel verdamme Genealogie. Deshalb sei das Zusammenstellen von Familiengeschichten durch die Heiligen der Letzten Tage antibiblisch. Oft zitieren sie dazu 1. Timotheus 1:4 oder Titus 3:9.

Ganz klar lehnt die Bibel nicht alle Verwendungen von Geneaologie ab. Das kann man in den vielen geneaolgischen Listen sehen, einschließlich derer für Jesus Christus selbst. (Siehe Matthäus 1:1-24 und Lukas 3:23-38)

Die Verdammung von „Geschlechterreihen” In Timotheus und Titus kam wahrscheinlich weil

  • die Christen eine jüdische Tendenz bemerkten, „die reine Abkunft” als Qualfikation dafür, das Priesterum zu tragen überbewerteten. Da nur reine Nachkommen Levis das Priestertum tragen konnten, gab es endlose Streiterein über den persönlichen Stammbaum. Da Paulus das Aaronische Priestertum als von Christus, dem großen Hohepriester wie Melchisdek abgelöst betrachtet (siehe Hebräer 5),. wird das für ihn wahrscheinlich nutzlos.
  • Einige jüdische Schriftgelehrte und andere Lehrer behaupteten, dass sich ihre „Traditionen” direkt von Mose, Josua oder einen anderen prominenten Führer ableiteten und daher dem christlichen Evangelium überlegen seien. [1]
  • EInige gnostische Sekten hatten sich mit Abstammungsberichten seit Äonen (bis 365 „Generationen” in einem Schema) und anderen mystischen oder heidnischen Variationen davon befasst. [2]

Da alle diese Genealogien entweder spekulativ oder künstlich waren, konnten sie endlose, fruchtlose Debatten verursachen. [3] Statt dessen möchte Paulus den Glauben (an Christus), der Zeugnisse und Leben aufbaut (erbaut).


Die Bibel verdammt nicht jede Genealogie an sich. Sie lehnt jedoch die Verwendung von Genealogie zum „Beweis” der eigenen Rechtschaffenheit oder der Wahrheit der eigenen Lehren ab. Sie lehnt auch den abgefallenen Gebrauch ab, zu dem einige Christen die Genealogie in gewissen Spielarten des Gnostizismus gemacht haben.

Heilige der Letzten Tage befassen sich mit Genealogie, damit sie die biblische Praktik, die auch Paulus befürwortete, stellvertretende Verordnungen wie die Taufe (Siehe 1. Korinther 15:29) den Verstorbenen zur Verfügung zu stellen, fortsetzen können, so dass das Sühnopfer Christi allen, die sich dafür entscheiden, den Lebenden und den Toten, zur Verfügung steht.

Fußnoten

  1. George H. Fudge, "I Have a Question: How do we interpret scriptures in the New Testament that seem to condemn genealogy?," Ensign (March 1986): 49. Link
  2. John Gill's Exposition of the Entire Bible, 1811-1817, New Testament, "1 Timothy 1:4"
  3. Raymond E. Brown, Joseph A. Fitzmyer, and Roland E. Murphy, eds., The Jerome Biblical Commentary (Englewood Cliffs, New Jersey: Prentice-Hall, Inc., 1968), 353.

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