HLT-Schriften/Vermeintliche Widersprüche/Vergebung von Sünden vor oder nach der Taufe

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Erlass von Sünde vor oder nach der Taufe gemäß HLT-Schriften


  • Kritiker behaupten, das die HLT-Schriften, solche wie LuB 20:37 (erster Fall) und 2. Nephi 31:17, 3. Nephi 12:2 und Moroni 8:11 (zweiter Fall) sich gegenseitig widersprechen, was die Reihenfolge betrifft, in der man die Taufe und die Vergebung der Sünden erhält.
  • Einige Kirtiker behaupten außerdem, dass Mormonentheologen dieses Thema ignoriert haben.

Quelle der Kritik


Diese Schriftstellen widersprechen sich aus wenigstens drei Gründen nicht Wir werden zuerst die drei Schriftstellen auflisten und dann jeden der drei Gründe erörtern, warum sie sich nicht eignen, als Widerspruch betrachtet zu werden.

Erster Fall

Und weiter, als Gebot für die Kirche über die Art und Weise der Taufe: Alle diejenigen, die sich vor Gott demütigen und getauft zu werden wünschen und mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vortreten und vor der Kirche bezeugen, daß sie wahrhaftig von all ihren Sünden umgekehrt sind und willens sind, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen, mit der Entschlossenheit, ihm bis ans Ende zu dienen, und durch ihre Werke wahrhaft kundtun, daß sie vom Geist Christi zur Vergebung ihrer Sünden empfangen haben, sollen durch die Taufe in seine Kirche aufgenommen werden. (LuB 20:37)

Zweiter Fall

Darum tut das, wovon ich euch gesagt habe, ich hätte gesehen, daß euer Herr und euer Erlöser es tun werde. Denn aus diesem Grund ist es mir gezeigt worden, damit ihr das Tor erkennen könnt, durch das ihr eintreten sollt. Denn das Tor, durch das ihr eintreten sollt, ist Umkehr und Taufe im Wasser; und dann kommt die Vergebung eurer Sünden durch Feuer und durch den Heiligen Geist. 2. (Nephi 3:17).
... Ja, gesegnet sind die, die an eure Worte glauben und in die Tiefen der Demut hinabsteigen und sich taufen lassen, denn Feuer und der Heilige Geist werden sie aufsuchen, und sie werden Vergebung empfangen für ihre Sünden. (3. Nephi 12:2)
Und ihre kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Siehe, die Taufe ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der Sündenvergebung dienen. (Moroni 8:11)

Drei Gründe, warum es da keinen Widerspruch gibt

Grund #1: Die Schriftstellen erörtern etwas verschiedene Aspekte

Es gibt einen Unterschied zwischen „den Geist Christi erhalten” (den jeder bekommt — siehe Moroni 7:16 — but may be received or not depending on choices and heed paid to it) und der Feuertaufe mit dem Heiligen Geist., welche nach der Taufe erfolgt, wie Joseph Smith lehrte.

Zwischen dem Heiligen Geist und der Gabe des Heiligen Geistes besteht ein Unterschied. Kornelius empfing den Heiligen Geist noch vor seiner Taufe, und das war die Macht Gottes, die ihn davon überzeugte, dass das Evangelium wahr sei; aber die Gabe des Heiligen Geistes konnte er erst empfangen, als er getauft war. Hätte er dieses Zeichen, diese heilige Handlung nicht auf sich genommen, so hätte der Heilige Geist, der ihn von Gottes Wahrheit überzeugt hatte, ihn wieder verlassen.[1]

Grund #2: Die Zuhörer und die vermutete Absicht der Zuhörer sind zwei verschiedene Dinge

Bemerke auch, dass diejenigen, im ersten Beispiel umgekehrt sind und den Wunsch geäußert haben, getauft zu werden, und dieser Wunsch und die Aufrichtigkeit kann dann zur Vergebung ihrer Sünden führen (d. h. die Absicht ist, was zählt, und die Bereitwilligkeit, dieser Absicht zu folgen).

Im zweiten Falle redet Nephi denen zu, die den Messias noch nicht akzeptiert haben mögen, es zu tun und den Geboten zu gehorchen und dem Beispiel zu folgen dass der Messias gegeben hat — einschließlich der Taufe. Deshalb sind seine Zuhörer diejenigen, die noch nicht wünschen, getauft zu werden. Wenn sie diesen Wunsch haben, (indem sie auf den Geist Christi hören) , wenn sie dann umkehren, darauf hören und sie werden sich entscheiden, sich taufen zu lassen. Diese Entscheidung, umzukehren und Jesus zu folgen wird schließlich zur Vergebung führen, und die Feuertaufe und die Reinigung von der Sünde, was mit dem Empfang des Heiligen Geistes kommt (nach der Taufe).

Kurz, die Zuhörer im ersten Fall ist weiter voran im Prozess als die Zuhörer im zweiten Fall.

Grund #3: Die Frage setzt voraus, dass „Vergebung” ein einziges einmaliges Ereignis ist, obwohl es in Wirklichkeit ein fortlaufender Prozess ist.

Heier sehen wir, dass die Kritiker die Frage durch die Brille des konservativen Protestantismusses sehen.

Die Kritiker vermuten, dass das Buch Mormon ihrer eigenen Sicht von Erlösung entspricht, in der man einmal „erlöst” ist und schließlich durch eine Art „Altarruf” oder Bekenntnis. Die HLT-Theologie hingegen sieht Erlösung, Umkehr, Vergebung und Reinigung und Wandlung durch den Heiligen Geist als einen fortwährenden Prozess. Die Erfahrung beginnt vor der Taufe, führt uns zur Taufe und ist die Erfüllung von Versprechen und Taufbündnissen, welche beständig sein müssen d.h. das wir „bis ans Ende ausharren.”

Der zweite Fall von Schriftstelle erklärt, dass wenn wir von Jesus lernen, dann sind wir demütig und wünschen umzukehren. Umkehr erfordert, dass wir anerkennen, dass wir nicht alle Gebote Gottes gehalten haben und dass wir bedauernd, es nicht getan zu haben. Wir werden erlöst, um fortan die Gebote Gottes zu halten, ist das erste Gebot, den wir gehorchen können ist, uns für die Taufe zu entscheiden. Die Taufe ist ein äußerliches Zeichen für unsere Umkehr und unsere Entschlossenheit, die Gebote Gottes zu halten, und diese Bereitschaft sich Jesus zu verpflichten erlaubt uns (wie der erste Fall bemerkt) den Geist Christi zu erhalten, womit der Prozess der Sündenvergebung beginnt. Wenn wir in unserer Absicht Jesus zu folgen nicht verbleiben, und uns plötzlich entscheiden müssen, nicht getauft zu sein, würden wir zur Sünde zurückkehren müssen.

Wenn wir getauft worden sind, erhalten wir die Gabe des Heiligen Geistes, welche uns wie durch Feuer reinigt als ob Sünde und Übel aus uns herausgebrannt wären, und wir gehen in ein neues Leben indem wir Jesus folgen. Wir müssen dann bis ans Ende ausharren, denn wenn nicht, wird die Vergebung unserer Sünden (die wir nur empfangen haben, weil wir uns entschieden haben mit Christus ein Bündnis einzugehen), null und nichtig. Die nachfolgenden Verse von 2. Nephi 31 erklären das sehr deutlich.

18 Und dann seid ihr auf diesem engen und schmalen Pfad, der zum ewigen Leben führt; ja, ihr seid durch das Tor eingetreten; ihr habt gemäß den Geboten des Vaters und des Sohnes gehandelt; und ihr habt den Heiligen Geist empfangen, der Zeugnis gibt vom Vater und vom Sohn, in Erfüllung der Verheißung, die er gegeben hat, nämlich, wenn ihr auf dem Wege eintretet, werdet ihr empfangen.
19 Und nun, meine geliebten Brüder, nachdem ihr auf diesen engen und schmalen Pfad gelangt seid, möchte ich fragen, ob alles getan ist? Siehe, ich sage euch: Nein; denn ihr seid nur durch das Wort von Christus, mit unerschütterlichem Glauben an ihn so weit gekommen und habt euch ganz auf die Verdienste dessen verlassen, der mächtig ist zu erretten.
20 Darum müßt ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.. 2. (Nephi 31:18-20)


Wie es tyisch ist in solchen Anklagen von Selbstwiderspruch haben die Kritiker entweder

  • die HLT-Schriften falsch interpretiert
  • oder Schriftstellen miteinander verglichen, die nicht über genau die gleichen Themen sprechen
  • oder Protestantische Terminologie oder Theologie in HLT-Schrift hineingelesen.

In diesem Falle haben die Kritiker alle drei Fehler begangen. An sich ist es nicht verwunderlich, wenn Mormonentheologen sich wenig mit diesen Dingen aufhalten. Die Kirtiker suchen nach Fehlern. Denkende Heilige der Letzten Tage verstehen HLT-Lehre uns sehen klar, dass es da keinen Widerspruch gibt.


Endnoten

  1. Joseph Smith, Jr., Teachings of the Prophet Joseph Smith, herausgegeben von Joseph Fielding Smith (Salt Lake City: Deseret Book Company, 1976), 199. ISBN 087579243X. Link