Das Buch Mormon/Anachronismen/Münzen

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Anachronismen im Buch Mormon: Münzen


Kritiker behaupten, dass die Erwähnung von Münzen im Buch Mormon ein Anachronismus sei, da weder im alten Amerika noch in Israel während Lehis Zeit Münzen in Gebrauch waren.


Der Text des Buches Mormon erwähnt keine Münzen. Die Gold- und Silberstücke, die in Alma 11:1-20 beschrieben werden, sind keine Münzen, sondern ein überraschend ausgefeiltes[1] System von Gewichten und Maßen, das mit antiken proto-monetären Praktiken im Einklang steht.

Die Erwähnung von „Nephitischen Münzen” in der Einleitung zu Alma 11 in der englischen Ausgabe von 1981 ist ein Irrtum. Die deutsche Ausgabe von 2003 schreibt besser „das nephitische Geldsystem”. Die Kapiteleinleitungen sind nicht Teil des inspirierten Textes.

Die Gold- und Silberstücke in Alma 11:1-20 sind keine Münzen, sondern ein überraschend ausgeklügeltes [2] System von Maßen und Gewichten, das übereinstimmend ist mit den ersten mesoamerikanischen Geldsystemen.[3] BYU Professor Daniel C. Peterson bemerkt,

Es ist ganz richtig, das es keinen Beweis welcher Art auch immer gibt für Münzen. Nicht einmal im Buch Mormon selbst. Der Text des Buches erwähnt das Wort Münze in keiner Variante. Der Hinweis auf nephitische Münzen taucht erst über dem Kapitel 11 auf und ist kein Teil des Originaltextes und ist falsch. Alma 11 spricht lediglich über Maße und Gewichte von Metallen — ein Schritt in Richtung Münzgeld, aber noch nicht realisiert. [4]


Einige Kritiker haben versucht zu argumentieren, dass Verweis des Textes zu verschiedenen ihrer Gold- oder Silberstücke gemäß ihrem Wert bedeute, dass diese vielmehr Münzen seien. Kurz, sie lesen dies als einen Hinweis auf Gold- und Silberstücke.

Solche Kritiker ignorieren, dass Stücke von Gold und Silber nicht notwendigerweise dasselbe sind wie Gold- und Silberstücke. Sie haben den Text nicht genau beachtet.


Sorenson bemerkte 1985:

Kürzlich wurde in Ecuador ein Grab gefunden mit 12.000 Stücken aus Metallgeld (obwohl es keine Münzen als solche waren). Auf diese Weise wurde zum ersten Mal bestätigt, dass einige Südamerikaner die Idee hatten, in mehr oder weniger standardmäßigen Einheiten von Reichtümern aus Metallen ein Vermögen anzuhäufen. Solch ein erstaunlicher Fund in Mesoamerika könnte unsere gegenwärtigen begrenzten Vorstellungen ändern.[5]

Hier können wir sehen, dass Stück von Metall als Teil von Tauschobjekten dienten, ohne „Münzen” zu sein.



Die Kritik ist haltlos, da sie sich auf eine redaktionelle Ergänzung des Buches Mormon und nicht auf den inspirierten Text selbst bezieht.

Fußnoten

  1. [back]  See "The Numerical Elegance of the Nephite System": Table 1 and Table 2, Journal of Book of Mormon Studies 8/2 (1999); John W. Welch, "Did the ancient peoples of Mesoamerica use a system of weights and scales in measuring goods & their values?," Journal of Book of Mormon Studies 8/2 (1999): N/A–N/A. Link wiki; John W. Welch, "Weighing & Measuring in the Worlds of the Book of Mormon," Journal of Book of Mormon Studies 8/2 (1999): 36–46. Link wiki
  2. [back] Marion Popenoe de Hatch, Kaminaljuyú/San Jorge: Evidencia Arqueológica de la Actividad Económica en el Valle de Guatemala, 300 a.C. a 300 d.C (Guatemala: Universidad del Valle de Guatemala, 1997), 100.
  3. [back] Daniel C. Peterson, "Chattanooga Cheapshot, or The Gall of Bitterness (Review of Everything You Ever Wanted to Know about Mormonism by John Ankerberg and John Weldon)," FARMS Review of Books 5/1 (1993): 1–86. Link, siehe besonders S. 55.
  4. [back]  Mark McConkie (editor), Doctrines of the Restoration: Sermons and Writings von Bruce R. McConkie (Salt Lake City, Utah: Bookcraft, 1989),289–290. ISBN 978-0884946441. GL direkte Verbindung
  5. [back]  John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 232–233. ISBN 1573451576. GospeLink

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