Joseph Smiths Erste Vision/Verfolgung nach der Vision

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Gibt es Beweise dafür, dass Joseph oder seine Familie wegen der Ersten Vision verfolgt wurde?

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Frage: Joseph Smiths Bericht über die Erste Vision von 1832 erwähnt keine Verfolgung?

Joseph Smiths Bericht über die Erste Vision von 1832 sagt nicht, dass er dafür verfolgt wurde, als er anderen über seine spirituellen Manifestationen berichtete. Da dieses Element der Geschichte nicht vor dem Bericht von 1838 erscheint, steht das als Beweis dafür, dass die Geschichte des Propheten sich mit der Zeit entwickelt hat — wahrscheinlich um ein Gefühl für Dramatik hinzuzufügen.

Joseph Smith machte einige Bemerkungen in seinem Bericht über die Erste Vision von 1832, die einen bezeichnenden Grad an Wichtigkeit haben zum Argument, dass seine Kritiker hervorbringen. In Bezug auf die Zeit zwischen der Ersten Vision und der Erscheinung des Engels mit dem Buch Mormon sagte er:

  • „Ich konnte niemanden finden, der dieser himmlische Vision geglaubt hätte, trotzdem dachte ich in meinem Herzen darüber nach”
  • „es gab viele Dinge, die geschahen, die nicht geschrieben werden können”
  • „die Familie meines Vaters erlitt viel Verfolgung und Bedrängnisse”

Da von Joseph Smith ausdrücklich erklärt wurde, dass niemand seine Geschichte glaubte, wäre es unvernünftig zu vermuten, dass alle Antworten darauf von Natur her freundlich gewesen wären. Tatsächlich sagt der Prophet gerade in diesem Text, dass bevor der Engel mit dem Buch Mormon ihn besuchte, seine Familie verfolgt wurde und aus nicht näher beschriebenen Gründen heimgesucht wurde. Er hat die Art und Weise der vielen Verfolgungen, die gegen seine Familie stattfanden, nicht genau dargelegt, weil — soweit es dieses bestimmte Dokument betrifft — er entschieden hat, viele Dinge, die geschahen, nicht niederzuschreiben.

Der folgende dokumentierte Beleg von 1838 über die Erfahrung der Ersten Vision stärkt das Argument, dass der Text von 1832 eine Art der Verfolgung nennt, die stattgefunden hat wegen Josephs ursprünglicher spiritueller Erfahrung.

  • Seitdem (d.h. zwischen 1820 und 1823) musste Joseph oft ernsthaft über die Vorstellung nachdenken, dass er von Religiionsanhängern der Empfänger bitterster Verfolgung und Beschimpfung wurde einfach weil er über seine Erste Vision gesprochen hatte.
  • Verfolgung wegen der Vision wurde auch von nicht reilgiösen Menschen auf Joseph aufgehäuft.

Seine Worte wurden nicht ernst genommen und mit großem Abscheu kritisiert.

  • Es wurde angedeutet, dass er ein Lügner war.
  • Im wurde gesagt, dass seine Erfahrung vom Teufel herrührt.
  • Die Leute bekamen Vorurteile gegen ihn. Sie sprachen fälschlich allerlei Übles über ihn. Er wurde gehasst.
  • Die Verfolgung nahm mit der Zeit zu und wurde schlimm.
  • Einige Leute versuchten Joseph dazu zu bringen, seine Vision zu verleugnen.
  • Der Prophet berichtet: „Ich musste mich im Herzen fragen: Wieso verfolgt man mich, weil ich die Wahrheit sage?'”

Diese Beschreibung von 1838 stimmt sehr mit den vielen Verfolgungen und Drangsalen überein, die in dem Bericht von 1832 erwähnt werden. Es stimmt auch mit den Statements von 1832 überein, dass niemand Josephs Geschichte glauben würde und er dachte in seinem Herzen über seine widrige Situation nach.

Es sollte hervorgehoben werden, dass obwohl die Thematik der Verfolgung im Bericht von 1838 sehr deutlich angesprochen wird, es ein Teil der Geschichte ist, die in anschließenden Nacherzählungen (sowohl mündlich als auch veröffentlicht) nicht immer erwähnt oder betont wird

  • Es fehlt in Orson Pratt's Missionarstraktat von 1840 genannt An Interesting Account of Several Remarkable Visions. ‚’(ein interessanter Bericht von mehreren bemerkenswerten Visionen)
  • Es fehlt im Wentworth Brief des Propheten von 1842.
  • Es erscheint wieder in David Whites Zeitungsinterview von 1843 mit dem Propheten, wo ein interessanter Einblick geboten wird über den Grund für die angesprochene negative Reaktion von einigen, die die Geschichte gehört haben. Der Prophet sagte: „Als ich nach Hause ging und den Menschen erzählte, dass ich eine Offenbarung hatte, und dass alle Kirche verdorben sind, verfolgten sie mich und sie haben mich seither verfolgt.”
  • Ablehnung aber keine absolute Verfolgung wir in Alexander Neibaurs Tagebuch vermerkt. Dort hat Joseph gesagt, er habe den Methodistenpredigern von seiner Erfahrung erzählt, doch dieser erwiderte, dass dies kein Zeitalter für Gott ist, um sich in Visionen zu offenbaren. Der Priester sagte, dass Offenbarungen mit dem Neuen Testament geendet hätten.

Dieses letzte Beispiel ist besonders bezeichnend, weil es ein offensichtlicher Beleg für den Methodistenpriester, von dem im Bericht der Kirchengeschichte von 1838 gesprochen wird. Die Erzählung von 1844 ist weniger detailliert, doch es ist trotzdem genau die gleiche Geschichte. Das Dokument zeigt ganz klar, dass Joseph Smith nicht immer die gleichen Geschichtselemente in seinen Nacherzählungen der Ersten Vision verwendet hat. Kritiker dieses Symptons sollten darum nichts davon erwarten, wenn sie die entsprechenden Dokumente hinterfragen. Wenn eins der Elemente der Geschichte einem bestimmten Publikum unbekannt ist, kann man nicht automatisch annehmen, dass es anderen ebenfalls unbekannt ist.


Die Geschichte der Wiederherstellung des Propheten spricht über Verfolgung bald nach der Erzählung von der Ersten Vision. Die Verfolgung geschah direkt zwischen der Ersten Vision und dem Besuch des Engels Moroni. Die dokumentierten Belege, wie sie oben präsentiert wurden, zeigen eindeutig, dass Joseph kein Problem darin sah, die Grundelemente der Ersten Vision zu schildern und auf weitere Punkte entweder kurz zu verweisen oder sie ganz wegzulassen. Trotzdem ist es immer noch ein Bericht von ein und deselben Erfahrung die bei der Heimstätte der Smiths in der Nähe von Palmyra, New York, stattfand.


Einige behaupten, dass es keine Beweise dafür geben würde, dass Joseph oder seine Familie wegen der Ersten Vision verfolgt wurde. Sie argumentieren, dass das bedeuten würde, dass Joseph die Geschichte später erfunden hätte.

Quellen der Kritik


Zeitgenössische Dokumente

Zeitungsartikel aus jener Zeit berichten von einer Episode, die uns wahrscheinlich hilft, die Verfolgung besser zu verstehen, die die Smiths erdulden mussten. Milton Backman erzählt von den Ereignissen, die den Tod von Alvin umgaben, Josephs älteren Bruder.

Nach dem Tod von Josephs Bruder Alvin, der am 19. November 1823 verstarb, brachte jemand das Gerücht in Umlauf, dass Alvins Körper von dem Ort seines Begräbnisses entfernt und zerteilt wurde. In einem Versuch, die Wahrheit dieses Berichtes zu überprüfen, versammelte sich Joseph Smith Sr zusammen mit seinen Nachbarn am Grab, entfernte die Erde und fand den Körper unzerstört. Um das Phantasiegespinst zu korrigieren, dass der Meinung von Josephs Vater erschaffen wurde, um das Ansehen der Familie Smith zu schädigen, setzte Joseph Smith Sr in den Wayne Sentinel (der am folgenden Mittwoch vom 30. September bis zum 3. November erschien) eine öffentliche Notiz, die seine Funde zitierten, dass der Körper unzerstört war.[1]

Diese bösartige Art von Klatsch und Tratsch ist entsetzlich, doch so etwas hinterlässt schwerlich Spuren in der Geschichtsschreibung, nur in Erinnerungen. Aber wenn die Familie Smith ein Objekt eines so bösartigen Klatsches gewesen sein konnte, als es mit der Tragödie wie Alvins Tod konfrontiert war, können wir da wirklich erwarten, dass die Dinge vorher besser waren?

Erinnerungen von Lucy Smith

Josephs Mutter erinnert sich:

Von dieser Zeit an [die Erste Vision] bis zum 21. September 1823 [als er den Engel Moroni sah] arbeitete Joseph weiterhin mit seinem Vater und es geschah in dieser Zeitspanne nichts von großer Wichtigkeit — obwohl er jede Art von Opposition und Verfolgung von den verschiedenen religiösen Orden erlitt.[2]

Erinnerungen von William Smith

William Smith, Josephs Bruder erinnert sich:

Wir wurden alle die ganze Zeit sehr verspottet und verfolgt, als Joseph seine Visionen hatte und die Platten übersetzte. [3]
Es wurde allgemein gesagt, dass die Familie meines Vaters faul, träge und arm ist, doch das wurde niemals von den Nachbarn gesagt oder bis nachdem der Engel erschien und die Geschichte von der goldenen Bibel erzählt wurde....[4]
Es wurde gesagt, dass Joseph und der Rest der Familie faul und arbeitsscheu waren. Wir hörten sowas niemals bis Joseph von seiner Vision erzählte, und auch dann nicht von unseren Freunden. Wann immer die Nachbarn ein gutes Tagwerk brauchten, wussten sie, wo sie gute Hände bekommen konnten und es war auch nicht so, dass sie lieber einen der anderen Jungen als Joseph nahmen. Sie waren nicht wählerisch. Wir holzten 60 Acre vom schwersten Holz, das ich jemals sah. Wir hatten einen guten Platz, doch es erforderte sehr viel Arbeit, es zu einem guten Platz zu machen. Wir hatten auch zwölf bis fünfzehn Ahornbäume darauf, und den Saft zu sammeln, um Zucker und Melasse daraus zu machen war kein fauler Job. Wir arbeiteten hart, um den Platz abzuholzen und die Nachbarn waren ein wenig neidisch. Wenn man zusammenzählt, wieviel Arbeit es macht, 60 Acre Land abzuholzen, bewachsen von schwereren Hölzern als alle hier, Bäume die nicht einfach zu fällen sind, dann kann man sagen, ob wir faul waren oder nicht und Joseph tat seinen Teil der Arbeit mit den anderen Jungen.


„Wir haben niemals erfahren, dass wir eine schlechte Familie wären, bis Joseph von seiner Vision erzählte. Bis dahin wurden wir für eine respektable Familie gehalten, doch auf einmal begannen die Leute, Falschheiten und Geschichten auf wundersame Weise zu verbreiten.”[5]

Anhand von Williams Berichten sehen wir wieder, dass die Verfolgung größtenteils verbal war in Form von Klatsch und Verleumdung.

Andere Erinnerungen

Thomas H. Taylor wurde gefragt: „Was haben die Smiths getan, dass die Leute sie so beschimpften?” Er antwortete:

Sie taten nichts von allem. Warum! Diese Kerle nahmen einmal Joseph Smith und tauchten ihn dort in dem Weiher unter, einfach nur weil er predigte, was er glaubte und für nichts anderes. Und wenn Jesus da gewesen wäre, hätten sie das gleiche mit ihm gemacht. Nun, ich glaube nicht, wie er glaubte, doch jeder Mensch hat ein Recht auf seine religiöse Meinung und auch darauf, seine Ansichten zu vertreten. Wenn die Menschen das nicht mögen, sollen sie vortreten und ihn konfrontieren und ihm seinen Fehler aufzeigen. Smith war immer bereit, seine Ansichten mit den besten Männern auszutauschen, die sie hatten. [Warum mochten sie Smith nicht?, fragte der Interviewer.]
Um die Wahrheit zu sagen, es gab etwas über ihn, das sie nicht verstehen konnten, irgendwie wusste er mehr als sie und das machte sie verrückt.[6]

Die unbearbeiteten Notizen für das Taylor Interview erwähnen ebenfalls, dass Joseph Smith in den Bach in Manchester untergetaucht wurde trotz der Tatsache dass die Smiths nichts getan haben und nichts gegen Joseph Smith vorgebracht wurde.[7]

Auch hier sehen wir also ein Element von physischer Verfolgung, obwohl der Klatsch und die Verleumdung, wie sie William und Lucy geschildert haben, weitaus häufiger war.


Es gibt Belege, sowohl von Josephs Familie als auch zeitnahe Geschichte und später auch die Erinnerungen der Familie Smith, die Josephs Bericht, verfolgt zu sein, unterstützen.

Fußnoten

  1. [back]  Milton V. Backman, Jr., Joseph Smith's First Vision: Confirming Evidences and Contemporary Accounts, 2d ed., (Salt Lake City: Bookcraft, 1980 [1971]), 114. ISBN 0884943992. ISBN 978-0884943990. GospeLink
  2. [back]  Lucy Mack Smith, Biographical Sketches of Joseph Smith the Prophet, and His Progenitors for Many Generations (Liverpool, S.W. Richards, 1853), 78.
  3. [back]  William Smith, William Smith on Mormonism (Lamoni, Iowa: Herald Steam Book and Job Office, 1883), 5-19; reproduced in Vogel, Early Mormon Documents 1:493-502.
  4. [back]  "The Old Soldier's Testimony. Sermon preached by Bro. William B. Smith, in the Saints' Chapel, Detroit, Iowa, June 8th, 1884. Reported by C. E. Butterworth," Saints' Herald 31 (4 October 1884): 643-44; reproduced in Vogel, Early Mormon Documents 1:503-506.
  5. [back]  "W[illia]m. B. Smith's last Statement," [John W. Peterson to Editor], Zion's Ensign (Independence, Missouri) 5/3 (13 January 1894): 6. Reprinted in "Statement of William Smith, Concerning Joseph, the Prophet," Deseret Evening News 27 (20 January 1894): 11; and "The Testimony of William Smith," Millennial Star 61 (26 February 1894): 132-34; reproduced in Vogel, Early Mormon Documents 1:513.
  6. [back]  William H. Kelley, "The Hill Cumorah and the Book of Mormon," Saints' Herald 28 (1 June 1881): 167-68; reproduced in Vogel, Early Mormon Documents 2:83. Also in Milton V. Backman, Jr., Joseph Smith's First Vision: Confirming Evidences and Contemporary Accounts, 2d ed., (Salt Lake City: Bookcraft, 1980 [1971]), 119. ISBN 0884943992. ISBN 978-0884943990. GospeLink
  7. [back]  William Kelley, Notebook, No. 5, 1; in William H. Kelley Papers, RLDS Church Library-Archives, Independence, Missouri; reproduced in Vogel, Early Mormon Documents 2:83.