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Wie können Heilige der Letzten Tage auf die Tötung Labans durch Nephi als positives Beispiel für eine Person im Buch Mormon hinweisen? War denn das kein kaltblütiger Mord? Gibt dieser Abschnitt denn nicht jedem, der das Gefühl hat, Gott habe ihm das gesagt, das Recht, „die Bösen” zu töten?
Nephis Vorgehen gegen Laban (siehe 1. Nephi 4:5-18) erscheint auf den ersten Blick grausam und extrem. Das ist aber ein typisches Beispiel für das Problem kultureller Unterschiede. Heutige Leser, aufgewachsen in westlicher Kultur und Denkweise, sind oft nicht in der Lage, das Geschehen mit der Zeit und dem Ort Nephis zu verbinden.
Hugh Nibley erinnerte sich:
John Welch hat auch argumentiert, dass die Handlung Nephis als vom Gesetz gedeckte Tötung eines Menschen zu verstehen ist, und nicht als krimineller Menschenmord.[2] Das biblische Gesetz bezüglich Mord, unter dem Nephi und Laban handelten, erforderte eine höheres Maß an Vorsatz und an Feindseligkeit, als sie Nephi zeigte oder das heutige Gesetz erfordert. Andere Faktoren innerhalb des Buches Mormon unterstützen ebenso wie die Tötung des Ägypters durch Moses (siehe Exodus 2) seinen Schluss, dass Nephi unter dem Gesetz seiner Tage nicht die Entsprechung eines schweren Mordes begangen hatte.
Es ist klar, dass die Entscheidung, Laban zu köpfen, für Nephi schwierig war. Er schreibt seinen Bericht darüber Jahre später, und wir können immer noch sehen, wie sehr ihn das aufwühlte:
Nephi möchte deutlich klarstellen, dass seine Tötung von Laban vom Herrn sanktioniert war und daher kein Mord. In seinem Bericht liefert er einige Aspekte dieser Sichtweise.[3]
Was ist die mögliche juristische „Anklage” gegen Nephi? Mord. Im Gesetz des Mose (ironischerweise tötet Nephi um in seinen Besitz zu gelangen) steht:
Wie viele moderne Rechtssysteme unterscheidet das biblische Gesetz verschiedene Arten der Tötung. Im selben Kapitel heißt es weiter:
Das hängt mit dem Grundsatz der Asylstädte zusammen. Jemand, der ohne Absicht tötete, was wir als Totschlag, jemanden ohne Vorsatz zu töten, bezeichnen könnten, durfte in eine „Zufluchtsstadt” in Israel fliehen, wo er von einer zur Rache entschlossenen Familie nicht getötet werden konnte. [4] In all jenem bildet die vorherige Planung den Schlüsselaspekt. Hast du ihnen aufgelauert? Hast du versucht ihn aus dem Hinterhalt umzubringen?, das heißt hast du dich verschworen und es ausgeplant?
Nephi stellt das also völlig klar: Er ging nach Jerusalem „und ich wurde vom Geist geführt; ich wußte nicht im voraus, was ich tun sollte.” [5]
Er betont auch wiederholt, dass der Geist ihm sagte, „der Herr hat ihn in deine Hand gegeben.”[6] Nephi stellt sich selbst also eindeutig in diesen Rahmen des jüdischen Gesetzes: Er hat sich nicht zum Tod des Laban verschworen, er ist nicht mit der Absicht, Laban zu töten in die Stadt gegangen und der Herr hat ihn einfach „in seine Hand gegeben”.
Da der Herr der Gesetzgeber und Herrscher Israels ist, kann er befehlen, dass seine Leute töten. Solch ein Befehl ist sicherlich Josua in den Tagen der Eroberung Kanaans gegeben worden,[7] und Saul kam in Schwierigkeiten, weil er einen König nicht hinrichtete, dessen Tod Samuel befohlen hatte.[8]
Nephi verbindet sich also mit demselben Gedanken, wenn er erwähnt, dass der Geist ihn „gedrängt” (constrained) hat, Laban zu töten. (Siehe Vers 10)
Das englische Verb „constrain” ist noch stärker als das deutsche „drängen”. Webster's English Dictionary, veröffentlicht ungefähr ein Jahr vor der Übersetzung des Buches Mormon in den USA, definiert dieses Wort so:
Wir dürfen schließen, dass das Gebot des Geistes sowohl überwältigend als auch völlig außerhalb von Nephis Absicht und Wesen war und nur vollbracht wurde, da das Gebot des Herrn „unwiderstehlich” war.
Können wir uns vorstellen, das Gott den Tod Labans billigt? Nephi ruft das Verhalten von Laban als „Zeugen” dafür auf, dass er unter dem jüdischen Gesetz bereits hätte zum Tod verurteil sein sollen:
1) Laban hatte „danach getrachtet mir das Leben zu nehmen” Er schickte ihnen Diener nach, um sie zu töten.[10] 2) Laban wollte nicht „auf die Gebote des Herrn hören”. Er wollte ihnen die Platten nicht geben und sehr wahrscheinlich wollte er die Warnungen und Gebote, die Lehi vor seiner Flucht gegeben hatte, nicht hören.
Das ist ein grundlegende Verletzung des Bundes, unter dem Juden im Land Jerusalem leben sollten:
Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten. Denen aber, die ihm Feind sind, vergilt er sofort und tilgt einen jeden aus; er zögert nicht, wenn einer ihm Feind ist, sondern vergilt ihn sofort. (Deuteronomium 7:9-10)
3) Laban legte falsches Zeugnis zumindest gegen Laman und Lehi ab.
Als wichtiger Mann im Militär, könnte Laban derjenige gewesen sein, der damit beauftragzt war, das Todesurteil an Lehi für dessen „Verrat” durch die Prophezeiung der Zerstörung Jerusalems zu vollstrecken. (Jeremia musste erfahren, wie sehr das jemanden bei den politischen Herrschern beliebt machte!) Kein Wunder, dass sich Laman und Lemuel beklagten, als ihnen gesagt wurde, die Platten von diesem Mann zu holen.
Abzustreiten, das jemand ein wahrer Prophet Gottes war, war gleichbedeutend damit zu sagen, dass er den Tod verdiente:
Das ist kein müßiges Gerede: Wenn Laban gesagt hat, dass Lehi (und Nephi) falsche Propheten waren (was er getan haben muss, da er die Berichte nicht hergibt, von denen sie behaupten, dass der Herr gesagt habe, sie sollen sie erlangen), dann legt er „falsches Zeugnis” ab. Was in Israel die Strafe dafür?
Wenn also jemandes falsches Zeugnisvursacht haben könnte, dass jemand bestraft würde, soll der falsche Zeuge jene Strafe bekommen, die die Beschuldigten bekommen hätten. Labans Weigerung, sie als wahre Propheten anzuerkennen, unterwarfen sie der Hinrichtung. UNter dem gesetz war das die Strafe, die er verdiente.
Laban beschuldigte auch Laman, ein Räuber zu sein [11], was eine ersnte Anschuldigung darstellte:
Angenommen aber, er zeugt einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt oder eine andere von diesen Sünden begeht, während er (der Vater), all das nicht getan hat, (einen Sohn,) der auf den Bergen Opfermahlzeiten abhält, der die Frau seines Nächsten schändet, der die Elenden und Armen unterdrückt, andere beraubt und dem Schuldner das Pfand nicht zurückgibt, der zu den Götzen aufblickt und Gräueltaten verübt, der gegen Zins leiht und Wucher treibt - soll der dann am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Gräueltaten verübt, darum muss er sterben. Er ist selbst schuld an seinem Tod. (Ezechiel 18:10-13)
4) Laban hat auch unseren Besitz weggenommen.
Nicht nur, dass Laban Laman fälschlich beschuldigte, ein Räuber zu sein, wobei dadurch Labans Leben gefährdet wurde, Laban war selbts ein Räuber: Er nahm ihre Besitztümer mit Gewalt und unter Todesdrohung.
Wenn ein Dieb im Verlauf seines Diebstahls getötet wurde, dann war das kein Mord.[12] Man könnte sogar argumentieren, dass sich Laban am fortgesetzten Diebstahl, entweder an Lehis Waren oder an den Platten, die Brüder zu „kaufen” versucht hatten. EInes von beidem muss Lehis Familie gehören. Dass Laban ihre Schätze an sich genommen hat, ohne dafür die Platten herauszugeben, die sie im tausch dafür wollten, verbunden mit Drohungen, sie zu töten, macht ihn zu einem Räuber und unter dem jüdischen Gesetz verdient er den Tod.
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